Warum Genoss*in werden?
krakelee wird Genossenschaft (eG). Warum du Genoss*in werden solltest, erfährst du hier.
rechtlicher Rahmen
Wir haben uns für die Rechtsform der Genossenschaft entschieden, weil diese eine große Teilhabe ermöglicht, was unserem kollektiven Ansatz am ehesten entspricht.
bottom-up statt top-down.
Im Gegensatz zu Kapitalgesellschaften (wie zum Beispiel GmbH oder Aktiengesellschaft), die gewinnmaximierend handeln und meist nach dem top-down Prinzip strukturiert sind, ist bei Genossenschaften das mitgliederorientierte Handeln schon gesetzlich festgesetzt (im Genossenschaftsgesetz, GenG). Genossenschaft bedeutet demnach gemeinschaftlich wirtschaften und dabei gemeinsame Ziele verfolgen. Vorstand und Aufsichtsrat einer Genossenschaft arbeiten ehrenamtlich. Dadurch sind Genossenschaften »bottom-up« strukturiert.
Wer eine Genossenschaft gründet oder unterstützt, zeigt sich wachstumskritisch, gemeinwohl- und nachhaltigkeitsorientiert und demonstriert, dass solidarisches Wirtschaften möglich ist.1
stabil, anpassbar, zukunftsfähig, nachhaltig
Dank der jährlichen, gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung durch einen Prüfverband, die basisdemokratischen Prinzipien gelten Genossenschaften als besonders stabil und anpassungsfähig. Die Struktur aus Vorstand, Aufsichtsrat und Generalversammlung und das damit verbundene »Vielaugenprinzip«, stellt die Verfolgung tatsächlich relevanter Ziele und einen Korrekturmechanismus sicher. Risikoreiches oder unzeitgemäßes Handeln, wie es in Kapitalgesellschaften durch die Willkür von Einzelentscheider*innen vorkommt, kann im Falle der Genossenschaft schneller unterbunden werden, da Entscheidungen der Zustimmung durch eine Mehrheit bedürfen.
Wie viele andere Kulturbetriebe wird krakelee eG darauf angewiesen sein, darauf angewiesen sein, sich im Kontext gesellschaftlicher und kultureller Veränderungen weiterzuentwickeln. Durch Teilhabe- und Mitgestaltungsmöglichkeiten können vielfältige Perspektiven eingebracht und neue Ideen und Lösungen schneller umgesetzt werden. Dadurch gelten Genossenschaften auch im Hinblick auf wirtschaftlich turbulente Zeiten und die Klimakrise als besonders zukunftsfähig.
Die Investition in eine Genossenschaft ist damit auch eine besonders nachhaltige und zukunftsfähige Investition.
keine Rendite, dafür gesamtgesellschaftlicher Gewinn
Auch wenn die Investition in Genossenschaften verglichen mit spekulativen Anlagemöglichkeiten als sicherer einzustufen ist, bedeutet sie für Fördermitglieder eine vergleichsweise geringe bis gar keine Rendite. Die Gegenleistungen sind hier nämlich nicht monetärer, sondern ideeller Art; der »Gewinn« ist also ein (stadt-)gesellschaftlicher.
krakelee eG verfolgt primär kulturelle Ziele. Sie hat im Sinne des Genossenschaftsgesetzes (GenG) den Zweck, die kulturellen Belange seiner Mitglieder durch den gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb zu fördern. Das heißt, dass das wirtschaftliche Handeln der krakelee eG im Sinne der kulturellen Belange seiner Mitglieder erfolgt und erfolgen muss.
Die kulturellen und ideellen Belange der krakelee eG sind in der Satzung und im Leitbild verbindlich festgehalten (»Durchführung von Kultur- und Tanzveranstaltungen«, vgl. Satzung). Für eine Änderung der Satzung und des Leitbilds bedarf es einer Generalversammlung und einer Abstimmung mit 2/3 Mehrheit. In der Generalversammlung haben ordentliche Mitglieder ein Stimmrecht. Finanzierende Mitglieder haben in der Generalversammlung kein Stimmrecht.
Die finanzierenden Mitglieder der krakelee eG fördern durch den Erwerb von Genossenschaftsanteilen die wirtschaftliche und kulturelle Tätigkeit von krakelee eG. Sie werden zu Fördermitgliedern der krakelee eG.
Wer krakelee eG unterstützt, tritt nachhaltig für nicht-kommerzielle Kultur in Köln ein.2
Kultur braucht Stadtraum
krakelee eG begreift sich auch als stadtpolitisches Projekt. In Köln mussten im vergangenen Jahrzehnt viele bekannte und beliebte Clubs schließen, darunter Jack Who, Barinton, Heinz Gaul, Stecken, Underground und viele mehr. Auch selbstorganisierte, soziokulturelle Projekte wie das Kaffe Güzel, das Wandelwerk oder der Kartoffelkeller mussten ihre Räumlichkeiten verlassen. Neue Räume wurden keinem dieser Projekte zur Verfügung gestellt. Kulturelle Projekte werden mangels Ausweichmöglichkeiten aus der Innenstadt vertrieben, um Platz für Großprojekte von Investor*innen zu schaffen. Dabei wurden die Clubs Anfang 2020 per Bundestagsbeschluss offiziell als Kulturstätten (Anlagen kultureller Nutzung) eingestuft.3
Als genossenschaftliches Clubprojekt gestalten wir Stadt kooperativ und bottom-up. Wer krakelee eG unterstützt, tritt gegen das Clubsterben und dafür ein, dass Clubs als Kulturorte auch im öffentlichen Bewusstsein endlich den Status erreichen, den sie verdienen. Denn Kultur braucht Räume, und zwar in den Innenstädten!
Köln braucht eine vielfältige Clubszene
Dabei ist die Rolle der Clubs als Standortfaktoren für viele Clubbesucher:innen selbst natürlich mehr als unbedeutend. Viele alternativere Clubkonzepte – an denen es in Köln mangelt – möchten nicht zum Marketinginstrument werden und fernab des überhypten Mainstreams agieren. Hier greift die paradoxe Logik, dass viele Projekte gerade dann ihren Charme verlieren, sobald sie Beliebtheit erlangen. Wie eigensinnig ein Projekt sein »darf«, um die Akzeptanz der Stadtgesellschaft genießen zu dürfen, ist ein Drahtseilakt und vom jeweiligen städtischen Kontext abhängig. Das Kölner Angebot erscheint diesbezüglich eher wenig differenziert. Dabei würde ein alternatives Clubkonzept, wie der krakelee club, der Vielfalt der Kölner Clubkultur gut tun.
Wer krakelee eG unterstützt, tritt für die Vielfalt der Kölner Clubkultur ein und dafür, dass auch eigensinnigere Konzepte ihren Platz finden!
Eigensinnigere Clubprojekte braucht es auch deshalb, weil viele etablierte Orte für viele Menschen keine sicheren Orte darstellen. Nachtorte sind Gegenräume zur Leistungs- und Konsumgesellschaft und bieten so vielen Menschen die Möglichkeit, sich so zu zeigen, wie sie sich im Alltag nicht zeigen dürfen oder können. Gerade für Menschen, die sich in der Mehrheitsgesellschaft unwohl fühlen, können Clubs darum eine wichtige, identitätsstiftende Bedeutung einnehmen. Sie können einen geschützteren Freiraum für das Ausleben marginalisierter sozialer und kultureller Praxen bieten. Als Orte der Ausgelassenheit bergen sie aber auch die Gefahr von Übergriffen und Diskriminierungen. Die Chancen und Gefahren der Nachtkultur werden bei der Konzeption des krakelee club von Anfang an mitgedacht:
krakelee eG setzt sich gegen Diskriminierungen ein und will es möglich machen, dass die Clubkultur auch in sich vielfältiger wird. Wer krakelee eG unterstützt, unterstützt die Entstehung eines diskriminierungssensiblen Clubkonzeptes und unterstreicht damit die Bedeutung diskriminierungssensibler Ansätze im Allgemeinen. Wer krakelee eG unterstützt, setzt somit auch politisch ein Zeichen.
mitfinanzieren
Erfahre hier mehr darüber, wie du krakelee club mitfinanzieren kannst.
Weitere Unterstützungsmöglichkeiten findest du hier:
1 vgl. Giegold, Sven/Embshoff, Dagmar (2008): »Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus«, in: Sven Giegold und Dagmar Embshoff (Hg.), Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus, Hamburg: VSA.
2 gemeint ist: nicht gewinnmaximierend
3 https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2020/kw07-pa-bau-clubsterben-678530